Permalink

15

Flugblätter vs. Zeitungen

Vielleicht sollten wir uns von Roger mal erzählen lassen wie das damals war, als man noch mit dem Umdrucker, einer Matrize und viel Ethanol Flugblätter produziert hat und dann in Eigenregie auch gleich unter die Leute bringen musste. Heute ist dank Internet alles viel einfacher, wenn auch vielleicht weniger effizient.

So ist es immer wieder schön zu sehen wie die Presse den Blogs gleich seitenweise Platz zur Verfügung stellt um über deren Irrelevanz zu berichten. Natürlich haben die Zeitungen recht. Zumindest in unseren Breitengraden sollten wir uns damit abfinden dass man mit Blogs einfach keine Wirkung erzielen kann. Und wir sollten uns endlich mal von dieser sturen wir sind Blogger Einstellung verabschieden.


Im Endeffekt schreiben wir Blogger halt einfach in unserer Freizeit über Themen die uns beschäftigen. Und logisch sind es Themen die auch in den Zeitungen behandelt werden weil sie aktuell sind. (Oder sollen wir über den Wahlkampf Al Gore vs. Bush schreiben?) Daher auch die Häufung von Beiträgen zu einem Thema. Und genauso wie ich das letzthin schon beschrieben habe bringt es nichts 75 mal dieselbe Agenturmeldung in Blogs wiederzufinden.

Es kann aber sehr viel bringen wenn Meinungsträger ihre Meinungen zu diesen Themen kund tun. So kann eine Analyse zu dem Potential des iTunes App Store sehr wohl interessanter sein als die 75 malige Verbreitung der Tatsache dass es den App Store von Apple überhaupt gibt.

Diesbezüglich bin ich immer wieder erstaunt, wie eben sehr profilierte und gut geschriebene Blogs mit klaren Meinungen, zum Beispiel jenes von Manfred Messmer, nicht über 100 Feed Abonnenten kommen.

Das zeigt auch wieder, dass die RSS Technologie noch nicht wirklich Fuss gefasst hat. Und seien wir ehrlich, RSS Reader nutzen ist extrem zeitaufwendig. Ich lese heute eigentlich Blogbeiträge vorallem auf Grund von Hinweisen in Twitter.

Im Endeffekt ist eben relevant wo publiziert wird. So wird Bloggingtom zum Inside-IT Mitarbeiter (ob die Kolumnistenstelle jetzt frei wird?) und David Bauer bloggt ja sowohl selber als auch im kommerziellen Umfeld. Dass er jetzt für die Sonntagszeitung arbeitet zeigt ja nur wie durchgängig Bloggen und Journalismus ist:

I tried to do my own thing, but the trouble with your own thing is – you end up on your own.
aus Simple, Beta Band Heroes to Zeros, gef. von Mvh

Also schreiben wir einfach weiter, versuchen zu verstehen dass der eine für Geld und der andere zur Freude schreibt und finden wir neue Orte für unsere Publikationen. Ich habe irgendwie das Gefühl dass uns in Zukunft Facebook in dieser Beziehung noch einige Leser bringt.

15 Kommentare

  1. Pingback: Bla-Bla-Journalisten vs. Blogger « beiz 2.0

  2. Pingback: Kein BlogBlog! | der leumund.

Jetzt kommentieren: