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Cleantech 2009 Piccard, übernehmen Sie!

Wie angekündet konnte ich gestern an der Cleantech Veranstaltung der OSEC teilnehmen. Leider hat es nur für die 2 Abschlussreden von Frau Bundesrat Doris Leuthard und Dr. Bertrand Piccard gereicht. Hier mein Eindruck der beiden Reden und warum Piccard den Lead in Sachen Cleantech übernehmen sollte.

Doris Leuthard, Bundesrätin

Wie schon am Forum der Aussenwirtschaft hat sich Doris Leuthard die Zeit genommen um den anwesenden Unternehmern zu zeigen wie das Volkswirtschaftsdepartement die Wirtschaft unterstützt. In Ihrer Rede ging sie davon aus, dass wir in Zukunft unseren Wohlstand nicht mehr so einfach den Banken verdanken könnten und deshalb vermehrt wieder auf Innovation setzen müssen. Eine gute Gelegenheit innovativ zu sein sei der Cleantech Bereich da Technologien zur Reduzierung der Umweltbelastung weltweit gefragt werden. Hier müsse sich die Scheiz als Vorreiter etablieren und Brands wie Swiss Energy Solutions schaffen. Beispiele gebe es genug, wie zum Beispiel Oerlikon Solar, das innert kürzerster Zeit 600 Mitarbeiter habe oder Biketech die mit dem Flyer Elektrovelo einen riesen Erfolg haben.
Der Bundesrat sei interessiert neue Technologien in Ihrer Verbreitung zu unterstützen. So scheint man sich Gedanken über ein umfassendes Netz an Elektrotankstellen zu machen um die Voraussetzungen für den Betrieb von Elektrofahrzeugen zu schaffen. Die Schweizer Hochschulen verfügten mit über 100 Lehrstühlen im Bereich Energie, Umwelt und Cleantech über viel KnowHow das es in der Wirtschaft umzusetzen gäbe. Man sieht aber eine partielle und langfristige Unterstützung als richtig an.

Zum Abschluss der Rede steht Frau Bundesrat Leuthard für Fragen zur Verfügung. Es kommen keine Fragen aus dem Publikum.

Dr. Bertrand Piccard, Solar Impulse

Betrand Piccard ist ein begnadeter Redner, fast könnte man meinen er sei mit dem Headset geboren. Er zeigt in seiner Rede auf warum niemand an Autos interessiert ist die mit der Hälfte des Treibstoffes genausogut auf Schweizer Autobahnen fahren. Er meint dass unsere Nachfahren irgendeinmal staunen und lachen werden wenn sie sehen dass wir ein ganzes Jahrhundert auf fossile Energie gesetzt haben obwohl uns alle alternativen Technologien schon zur Verfügung standen. Und er meint dass es auch heute noch Platz für Pioniere hat. Pioniere, die sich irgendetwas vornehmen das bis jetzt als unmöglich galt.

Piccard verteilt immer wieder Seitenhiebe an die Schweizer Regierung. Einerseits dass man eben zuwenig politische Visionen habe um ein Cleantech Entwicklungszenter in Dübendorf zu installieren. Oder dass man per Verordnung alle Häuser in der Schweiz auf Minergiestandard umbauen sollte. Unter Arbeitseinsatz der Schweizer Arbeitslosen!

Als mutigen politischen Entscheid nennt er Gerhard Schröders Einspeisetarif, der nicht nur die Herstellung alternativer Energien gefördert habe sondern Deutschland auch zu einer führenden Nation in Solartechnologie gemacht habe und tausende von Arbeitsplätzen geschaffen habe. Das war mutig.

Zu Solar Impulse, seinem Projekt mit einem Solarflugzeug Tag und Nacht um die Welt zu fliegen sind die Informationen sehr interessant. Zusammen mit seinem Partner hat er vor 6 Jahren das Projekt vorgestellt, in der Zwischenzeit 74 Millionen gesammelt und 70 Mitarbeiter, 100 Berater und 80 Partnerfirmen die an diesem Projekt arbeiten. Hier will er nicht neues Entwickeln sondern vorallem aufzeigen was mit der heutigen, vorhandenen Technologie möglich ist. In 2 Wochen werde Solar Impulse die ersten 2m hohen, 200m langen Hüpfer machen und Anfangs 2010 die ersten Nachtflüge ab Payerne unternehmen.

Zur Eröffnung seiner Fragerunde für die er sich Zeit nimmt gibt es zuerst einen Seitenhieb an die anwesenden Unternehmer. Keine Frage an Frau Bundesrat Leuthard sei schlecht. Ein Bundesrat müsse immer wieder herausgefordert und hinterfragt werden. Er erklärt wie er Menschen und nicht Parteien wählt und gibt auf die Frage wieso er nicht Bundesrat werde die Antwort dass er in einer Partei immer die anderen Parteien gegen sich hätte. Ein guter Einwand, so kann er seine Visionen in allen Parteien unterbringen und bleibt neutral.

Es ist immer wieder faszinierend zu sehen wie Menschen die Ihre Visionen verwirklichen Vorgehen. Auch hier stand am Anfang das öffentliche Kommitment während nun das Projekt in 6 Jahren Form angenommen hat. Er zeigt auf dass man sich miit Gleichgesinnten zusammentun soll um solche Projekte zu realisieren und um die Ausdauer und Motiviation zu erhalten.

4 Kommentare

  1. Pingback: Christian Leu

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