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Freaks in Saas Fee. Eine Zusammenfassung.

Zum zweiten mal fand vergangenes Wochenende in Saas Fee das von Hotelier Beat Anthamatten und PR Legende Klaus J. Stöhlker organisierte Event Saas Freak statt. Im schönen Bergdorf haben sich von Samstag bis Montag die Gäste und Redner über das Thema Grenzen sprengen ausgetauscht. Um es in den Worten von Daniele Ganser auszudrücken, spätestens beim abschliessenden Vortrag von Carlo Schmid hatte man #peakinformation erreicht.

Nachdem im letzten Jahr noch Wie erkenne und entkomme ich dem Weltuntergang das Thema war, hat der Event mit einem Vortrag vom Walliser-CVP-Staatsrat Jean-Michel Cina zum Thema Grenzen sprengen begonnen. Danach kam wie schon 2010 Oskar Freysinger zu Wort. Erneut konnte er seine Botschaften einfach rüberbringen, zeigte auf wozu Grenzen da sind und warum wir uns um den Schutz der Grenzen kümmern sollten. Als Redner ist Freysinger höchst talentiert und entgegen den vielen Artikeln in gewissen Medien kommt er sehr sympatisch beim Publikum an. Auch Besucher die das politische Heu nicht auf der gleichen Bühne wie Freysinger haben mussten zugeben, dass er sehr gut reden kann und sympatisch ist.

Sepp Blatter, der grösste Walliser aller Zeiten.

Grenzen sprengen wollte dann der grösste Walliser aller Zeiten nicht unbedingt. In einem kurzweiligen Referat hat Sepp Blatter aus seiner Jugend erzählt, schwelgte in Erinnerungen als er noch Hotel-Gäste von Saas Grund nach Saas Fee abgeholt hat, wie er im Hotel die falsche Karriere machte und wie er dann zur FIFA kam. 36 Jahre FIFA, die er, als Angestellter Nummer 12 massgeblich mitgeprägt hatte. Er erzählte, wie schwierig es sei, in einer Organisation mit 208 Mitgliedern aus aller Welt einen Standard zu haben, da ja jedes Land seine eigenen Werte und Verhaltensregeln hat. Interessant war, dass man sich scheinbar auch Gedanken macht, ob die Rechtsform eines Vereins für die FIFA noch das richtige ist. Ich bin gespannt, ob der 75 jährige Blatter vor seinem vorausichtlichen Ausscheiden zum Ende seiner Legislatur noch entsprechende Schritte einleiten wird, oder ob er sogar das Amt des Präsidenten in 3 verschiedene Ämter aufteilen wird. Lassen wir uns überraschen!

In Saas Freak ist das Programm das eine, das andere die gemeinsamen Nachtessen und dadurch verbunden auch viele Gespräche mit den anderen Gästen und einigen Referenten. Hier liegt das wahre Potential dieses Anlasses. Einer der Kontakte, Stiftungsspezialist Rolf Schneiter hat dann auch den Sonntag mit seinem spannenden und informativen Vortrag über Stiftungen in der Schweiz eröffnet. Wirklich faszinierend wenn man auf einmal sieht, wieviel Geld in der Schweiz in Stiftungen liegt, und wie einfach es unter Umständen sein kann, auf solches Geld zuzugreifen. Ich überlege mir ernsthaft, zusammen mit Rolf eine Möglichkeit zu suchen um ein intelligentes Newsportal basierend auf der Technologie von Rivva finanzieren zu können.

Abt Martin, Freak des Jahres 2011!

Nach dem Einstieg von Rolf ging dann das Wort an unseren Twitter-Abt-Martin. Der Walliser ist Vorsteher des Klosters Einsiedeln und wurde zum Ende der Veranstaltung auch zum Freak of the Year 2011 gekürt. Abt Martin hat in seinem Vortrag über Illusionen, Enttäuschungen und die Beziehung zwischen Kirche und Politik gesprochen. Es war das erste mal, dass ich Abt Martin in einem Vortrag sehen und hören konnte, aber man merkt, er hat eine unglaubliche Gabe für solche Vorträge. Ich habe die Rede mit Soundnote auf dem iPad aufgenommen und kann die 25 Minuten nur empfehlen:

Im Anschluss an den Vortrag von Abt Martin hat uns der Ostschweizer Biobauer Jörg Rechtsteiner über den Einsatz von Hanf in der Behandlung von Feuerbrand und zur Schädlingsbekämpfung informiert, Managementtrainer Heinz Kägi über Leadership referiert.

Heinz Kägi in Aktion.

Der anschliessen Vortrag vom letztjährigen Freak of the Year, Daniele Ganser hatte den Titel Krieg – Frieden – Energie und erschloss 7 Thesen von Ganser zu diesem Thema. Leider war der Vortrag in weiten Teilen identisch mit dem Vorjahresvortrag. Dennoch war es spannend seine neusten Theorien zu den zusammenhängen von Erdölkonsum, Erdölförderung und den damit verbundenen Konflikten zu hören. Wir sollten uns wirklich möglichst schnell von dieser Sucht freimachen.

Nach einem hervorragenden Nachtessen im Restaurant Cäsar Ritz im Hotel FerienArt welches durch eine unterhaltsame Darbietung eines deutschen Künstlerduos begleitet wurde, gab es dann bis am frühen Montag morgen noch mehr oder weniger tiefgründige Gespräche an der Hotelbar. Ich habe die Gelegenheit genutzt, und mit dem Hauptsponsor, Zigarrenfabrikant Heinrich Villiger eine Zigarre geraucht.

Not so social

Interessant an Saas Freak ist ja, dass auch im zweiten Jahr von Veranstalterseite komplett auf Social Media verzichtet wird. Kein Twitteraccount, kein offizielle Berichterstattung auf der Facebook Seite. Umsoschöner, dass sich auch hier spontan ein Tweetup ergeben hat. Hier das offizielle Bild:

Tweetup! v.l.n.r. @sophiehaeberli, @abtmartin, @djsojus, @sunnechind,@rolfschneiter, @leumund, @wortgefecht, @chlanter

Auch ohne Social Media, oder gerade deswegen, Saas Freak 2011 war ein einzigartiger Event. Eigentlich würde man nach jedem einzelnen Vortrag eine Woche benötigen um die Informationen zu verarbeiten. Ich bedanke mich bei den beiden Hauptinitiatoren, den Herren Beat Anthamatten und Klaus J. Stöhlker für die Organisation, den verschiedenen Sponsoren für die finanzielle Unterstützung dieser freakigen Idee und dem ganzen FerienArt Team rund um Franziska für die Gastfreundschaft. Ich freue mich schon jetzt auf Saas Freak 2012, vom 15. bis 17. September. In Saas Fee!

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