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iPad Erfahrungsbericht aus New York

Ich habe das Glück dass Nicolas Kyramarios momentan in New York weilt und sich dort gestern sein iPad abgeholt hat. Hier seine ersten Eindrücke vom Gerät die er exklusiv für meinen Blog geschrieben hat. Vielen Dank Nicolas

von Nicolas Kyramarios aus New York:
Also, damit eines klar ist: Ich bin nicht eigens nach New York gereist, um ein iPad zu ergattern. Und schon gar nicht, um zwischen einer Horde Spalier stehender, johlender und applaudierender Apple-VerkäuferInnen hindurch marschieren zu müssen. Es ist mehr Zufall, dass sich der Verkaufsstart mit unserer Reise kreuzen wollte. Und ein weiterer Zufall ist es, dass unser Hotel keine 100 Meter vom Apple Store entfernt ist. Also kann ich in aller Ruhe, auf dem Weg zum Kaffeetrinken, die Warteschlange inspizieren. Glücklicherweise gibt es zwei Warteschlangen, eine für diejenigen, die ein iPad vorreserviert haben und eine für alle andren, die eher spontan anstehen wollen. Zum Glück habe ich vorreserviert und diese Schlange ist nur halb so lang.


Nach ca. 30 Minuten anstehen bin ich im Store drin und dann werde ich kurz darauf auch schon von meiner persönlichen Apple-Verkaufsberaterin Amy empfangen. Ich muss ihr nur sagen welches Modell ich reserviert habe, sie übergibt mir mein 32-GB iPad vom Stapel, dann die Kreditkarte durch ihr zur Kasse aufgemotztes iPhone ziehen, auf dem Display mit dem Finger unterschreiben und fertig. Nicht einmal einen Beleg gibt es – der kommt per Mail. Das Ganze dauert wohl keine 45 Sekunden. Ein Hoch auf den Prozess-Manager!

Jetzt nur nochmals durch die applaudierende VerkäuferInnenhorde und raus. Und zum Glück hat der TV-Sender vor dem Store schon ein anderes Interview-Opfer gefunden. So blieben mir meine «minutes of fame» erspart.

Zurück im Hotel dann die «unpacking experience» vom iPad und der optionalen Standard-Hülle. Das Filmen erspare ich mir. Hier aber ein Beispiel von einem Fan der noch etwas mehr Zubehör erstanden hat: http://www.youtube.com/watch?v=94dFKEpYDFg

Gewohnt Apple-like ist die Verpackung – schlicht und edel. Nur das Nötigste ist mit dabei: Ladegerät, Kabel und ein Blatt mit den Setup-Instruktionen und der Bedeutung der 4 iPad-Knöpfe Ein-/Aus, Bildschirmrotation, Lautstärke und Home.

Und dann, endlich habe ich das vermeintliche Wunderding in meiner Hand. Es ist natürlich topp verarbeitet und fühlt sich sehr wertig an. Aber das iPad ist mit seinen knapp 700 Gramm um einiges schwerer als ich erwartet habe. Erste Zweifel kommen auf, ob ich es denn auch immer mit mir rumschleppen werde – so wie ich mir das ursprünglich vorgestellt hatte. Ein Kindle fühlt sich dagegen wie ein Leichtgewicht an. Das iPad ist wohl doch eher etwas fürs Sofa.

Aber jetzt erst mal einschalten. Das iPad muss via iTunes aktiviert werden. Doch die langsame Gratis-Wifi-Verbindung im Hotel spannt mich dann nochmals eine weitere Stunde auf die Folter: iTunes muss zuerst auf Version 9.1. aktualisiert werden. Als dass dann geschafft ist, schliesst die Aktivierung mit meinem Schweizer iTunes Konto zwar mit der Fehlermeldung «You backtracked too far.» ab, aber es scheint trotzdem geklappt zu haben.

Jetzt müssen Daten rauf, damit etwas getestet werden kann. Wie beim iPhone wähle ich zu Synchronisierendes in iTunes aus und kurz darauf sind Mail-Einstellungen, Termine, Adressen und ein paar Alben auf dem iPad. Die Bedienung des brillianten und messerscharfen Multi-Touch-Screens macht viel mehr Spass als auf dem kleineren iPhone. Da kommt das Gefühl auf, eine Innovation in der Hand zu halten. Doch schon nach wenigen Minuten suche ich nach meinem Brillenputztuch – auch ohne vorherigen Pommes Frites Verzehr sind die Spuren des Pixelschiebens sichtbarer als mir lieb ist. Das Reinigungstuch sollte also immer griffbereit sein.

Sind die Fingerspuren auf dem Bildschirm wieder beseitigt, kann ich darin mein Konterfei wieder in allen Details bestens betrachten. Vor allem in heller Umgebung sind die Reflexionen sehr stark, fast störend. Ich kann mir im Moment noch nicht vorstellen, darauf ein dickes Buch zu lesen. Immer wäre meine Aura zwischen den Zeilen sichtbar. Das iPad als eBook-Reader – ich weiss nicht so recht.

Hingegen sind die Kalender-, Kontakte- und Notizen-Apps mit ihrem Retro-Leder-Look sehr gelungen. So sehr, dass das iPad in seiner Standard-Hülle bestimmt auch den letzten Time/system-Ordner-Jünger zum Konvertiten werden lässt. Auch die virtuelle Tastatur lässt sich im Zwei-Finger-System erstaunlich gut bedienen, vor allem im Querformat. Zehn-Finger-Tippen hingegen kann man vergessen. Die Finger können nicht abgelegt werden und müssten ständig über den Tasten schweben.

Gerne hätte ich noch meinen ersten Tweet vom iPad aus abgesetzt – doch eine Internetverbindung bringe ich nicht zustande. Das iPhone und das MacBook kann ich problemlos mit dem Hotel-Netz verbinden, doch das iPad schafft es nicht, das erfolgreiche Login zu speichern. Meine Surf- und Apps-Tests müssen also noch warten.

Mein vorläufiges Fazit: für mich ist das iPad ist ein tolles Gerät, das seinen festen Platz neben meinem Sofa finden wird und auch mit in die Ferien darf. Zum ständigen alltäglichen Begleiter wird es wohl nicht werden. Die gleiche Euphorie und Begeisterung wie beim iPhone will bei mir nicht ganz aufkommen. Aber wer weiss…

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