Zweit Tage mit Freaks in Saas Fee am Saas Freak, einer Veranstaltung die die Gegenveranstaltung zum WEF werden will. Ein Happening der andersdenkenden, das nicht die Welt verändern will, aber den Teilnehmer zu neuen Impulsen verhelfen will.
Der Anlass wird organisiert von der Stöhlker AG in Zollikon und dem Hotel Ferienart in Saas Fee und findet 2010 zum ersten mal vom Samstag Morgen bis Montag Mittag statt.
Inhaltlich versuchen sich die Referenten am Thema des Anlasses auszurichten das Wie erkenne und entkomme ich dem Weltuntergang
lautet.
Eingeläutet wurde das Event mit einer Runde Poetry Slam von Diego Häberli (in Bern auch bekannt von seinen Auftritten am PixMix) und seinem Kollegen. Eingeläutet auch im symbolischen Sinne, sprechen die Referenten doch alle von einem Boxring herunter.
So aufgelockert bekommt das Publikum im Referat von Oskar Freysinger, SVP Nationalrat, Poet und Lehrer einen Einblick in seine Gedanken und seine Meinungen. Besonders die Gedichte die wohl während langen Parlamentssitzungen entstehen geben einen interessanten Einblick in die Meinung von Freysinger. Im Gegensatz zum Bild das die Medien von Freysinger in der Vergangenheit gemacht haben, haben wir es doch mit einem feinfühligen, reflektierenden Politiker zu tun. Würde mich nicht wundern, wenn die SVP wirklich Angst hat, ihn in die Walliser Regierung zu verlieren.
Dirk Schröder, Privatgelehrter mit eigener Kabbala Akademie in Biel startet fulminant mit einer H2O2 Lösung gegen elf Gebrechen. Seine Ideen und Forschungsansätze bewegen sich in die Hebräische Wortdeutung und die damit verbundene Nummerologie. Ein Thema mit sehr viel Diskussionspotential.
Seine Botschaft von Arober und Anaerober Ernährung und der Verzicht auf die Nahrungsmittel Salz, Weizen und Milch sind aber sehr interessant un regen zum Nachdenken auf. Das Essen ohne Salz und Würze aber nicht jedermanns Sache ist, beweist der Forscher zum Nachtessen gleich selber, und geniesst dieses in vollen Zügen.
E.Y. Meyer, Berner Schriftsteller mit akutem Wohnungsproblem liest aus einem Manuskript von 1989, welches eine Lage der Nationen zeigt, die auch heute unverändert ist. Ein Brandaktueller Text, den er momentan überarbeitet. Im zweiten Teil seines Referats hat er die Geschichte seines aktuellen Wohnorts in Bern Brünnen verarbeitet. Ein kleiner Nebenschauplatz auf Seite 361 in einem seiner Bücher, eine Heimat inmitten des aufstrebenden Westens und mit Einzug des Westsides nun nach allen Seiten eingeschlossen.
Daniele Ganser, Dozent an der Uni Basel und Erfolgsautor des BuchsNato-Geheimarmeen in Europa: Inszenierter Terror und verdeckte Kriegsführungspricht in seinem Vortrag über die Situation in der globalen Ölindustrie. Ein brillianter Redner, der mit starken Bildern die Teilnehmer von Saas Freak zum schweigen bringt, ja, man hatte sogar das Gefühl, niemand hätte während der 60 Minuten überhaupt noch geatmet.
In seinem Referat zeigt er auf wie das Entdecken neuer Erdölvorräte immer schwieriger wird, und gleichzeitig der Konsum an Erdöl zunimmt. Die globale Förderung von Öl scheint mit 89 Millionen Barrels pro Tag ihren Höhepunkt zu erreichen, der grösste Anteil der Reserven ist in muslimischen Regionen und die Kriege in Irak und Afghanistan könnten nur Vorboten weit schwieriger Krisen sein. Ganser. Ein tolles Referat, ich werde mir sicher noch sein Buch kaufen. Das von Klaus J. Stöhlker und Beat Anthamatten initierte Saas Freak 2010 ist eine gelungene Erstaufführung eines Events für andersdenkende. Die Organisatoren haben mit der Wahl der Referenten erstaunt und verblüfft.
Sind es nun Logen, Geheimbünde oder Schattenregierungen, immer wieder kamen solche Themen in Diskussionen auf. Glaubt man an diese totalen Verschwörungstheorien nimmt man sich alle Illussionen zumindest sein eigenes Leben zu steuern. Ein gefährliches Spiel.
Dennoch, für einen aussenstehenden wiederum äusserst interessant, solche Denkweisen, solche Kritiken am System mitzudenken. Ein Thema, das immer wieder aufkommt, sind die freie Energie, die existieren soll, nur von denen es keine funktionierenden Beweise gibt (siehe auch hier und hier) und von Konzernen verhinderte Erfindungen die in irgendwelchen sicheren Tresoren versteckt sein sollen.
Ich wünsche mir ein Saas Freak 2011, an dem mehr Vertreter aus Wirtschaft und Politik im Publikum sitzen und sich einmal anderen Gedanken öffnen. Ein Saas Freak, das bei solch grossartigem Wetter ein wenig mehr draussen stattfindet, ein Saas Freak bei dem die Zuschauer im Ring sitzen und die Referenten unten sprechen. Aber grundsätzlich gratuliere ich Beat Anthamatten und Klaus J. Stöhlker für den Mut eine solche Veranstaltung zu organisieren und bedanke mich dafür und für die Inspiration!
Ich wurde von der Firma Stöhlker zu Saas Freak 2010 eingeladen. Die Veranstaltung ist zum Entstehungszeitpunkt dieses Artikels noch nicht fertig sondern es findet heute Abend noch ein Referat von Harry R. Wilkens und die Wahl des Freaks des Jahres 2010 statt und endet offiziell morgen Mittag.
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