Zufällig bin ich auf das Buch Angst und Schrecken im Wahlkampf
von Autor Hunter S. Thompson gestossen. Hunter S. Thompson, bekannt durch Angst und Schrecken in Las Vegas
*, beschreibt darin seine Erfahrungen wie er 1972 auf Wahlkampftour mit einem demokratischen Kandidaten in den Vereinigten Staaten unterwegs ist.
Neben dem herrlichen Schreibstil fällt auf wie Hunter S. Thompson sehr viele Merkmale von ADS/ADHS beschreibt und auch weiss dass er irgendwie anders funktioniert:
Jeder Psychiater, der hundert Dollar die Stunde kassiert, könnte mir wahrscheinlich Auskunft über dieses Problem geben… …Zweifellos hat es irgendwas mit einem tief verwurzelten Persönlichkeitsdefekt zu tun oder vielleicht mit einem Knick in dem Blutgefäss, das zur Zwirbeldrüse führt…
Sehrwahrscheinlich hätte es einige Sitzungen gebraucht um Hunter davon zu heilen. Herrlich die Einleitung, in der man unweigerlich an Prokrastinationsguru Sascha Lobo denken muss.
Im Buch erscheinen immer wieder Passagen, die darauf hinweisen dass Hunter an ADS/ADHS gelitten haben muss. So auch folgende Feststellung, die keinem normalen Mensch wohl jemals in den Sinn kommen könnte:
…dass die Hälfte der Menschen, denen man begegnet,in derartiger Furcht und Ungewissheit in den Tag lebt, dass sie die Hälfte der Zeit schlicht und einfach an ihrer geistigen Gesundheit zweifeln.
Dazu kommt ja die Tatsache dass Hunter sehr viel mit Drogen und Alkohol schindluderei getrieben hat. Kein Wunder, war dies doch das Ritalin das Hunter brauchte um zwischendurch normal denken zu können oder zumindest Entspannung zu finden.
Das Buch bietet eine amüsante politische Geschichte, fühlbar unter Hochspannung geschrieben, leicht lesbar und voller spannender Bilder die genausogut 2008 mit den Protagonisten Clinton / Obama passiert sein könnte.
Mit meinem Wissen über ADS/ADHS kann ich heute sagen dass es eine wunderbare Gabe sein kann, die wunderbares ermöglicht. So zum Beispiel dieses Buch, aber auch viele andere Dinge.
Schade erwartet unsere Gesellschaft heute mehr denn je perfekt funktionierende Menschen. Müssten sich die ADS/ADHS’ler nicht immer so stark anpassen und integrieren sondern könnte man sie in ihrer Art unterstüzen und fördern wäre dies ein Gewinn für die ganze Gesellschaft!
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