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Sag ja zur Erweiterung der Personenfreizügigkeit!

christian-20-70Als International Sales Executive in einem internationalen Unternehmen bin ich fast täglich in Kontakt mit meinen Partnerfirmen in Rumänien, Bulgarien und den baltischen Staaten.

Daher erlaube ich mir hier auch aufgrund meiner persönlichen Erfahrung und auch meiner geschäftlichen Tätigkeit in diesen Ländern eine Empfehlung für die Abstimmung vom kommenden 8. Februar über die Erweiterung der Personenfreizügigkeit abzugeben.

An dieser Stelle sei auch erwähnt dass ich SVP Mitglied bin auch wenn ich deren Entwicklung im letzten Jahr nicht wirklich verstanden habe.

Ja zur Erweiterung der Personenfreizügigkeit!

Viele, die niemals in Rumänien oder Bulgarien waren kennen diese Länder aus der Presse. Man denkt an Pferdefuhrwerke und Automatenknacker. Auch diese gibt es immer noch. Aber wenn man sich die wirtschaftliche Entwicklung dieser Länder anschaut sieht man auch den Willen. Es kann durchaus sein, dass es manchmal fast zu schnell geht und gerade für KMU’s in Rumänien und Bulgarien ist die Personalsituation durchaus schwierig.

Die grossen Konzerne bieten attraktive Arbeitsbedingungen und ziehen viele gute Mitarbeiter an, denen die kleinen Betriebe zu wenig bieten können.

Aber das ist die Situation vor Ort. Natürlich gibt es auch viel Armut und manchmal auch Situationen die man nicht begreift. Eine dieser Situationen ist zum Beispiel die Tatsache dass man in Bukarest viel mehr Luxuslimousinen auf den Strassen sieht wie hier in der Schweiz.

Die Schweizer Europapolitik

Wenn man im Export arbeitet sieht man erst in wievielen Bereichen die Schweiz sinnvolle Abkommen (Bilaterale Verträge) mit der EU ausgehandelt hat. Eines das für uns schon seit 1972 gilt ist das Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und der EU. Neuere Abkommen wie die Europäische Messgeräterichtlinie (MID) vereinfachen in unserem Bereich den Vertrieb von unseren Produkten in ganz Europa.

In diesem Sinne haben wir ein einmaliges Paket an Vereinbarungen die uns Schweizern in vielen Bereichen den Status eines Quasi-Mitglieds bietet. Aus meiner Sicht eine wunderbare Lösung, da ich nach wie vor gegen einen Vollbeitritt in die Europäische Union bin.

Angst und Schrecken in der Schweiz

Aus persönlicher Erfahrung weiss ich, dass es in Rumänien und Bulgarien ein Problem mit den Roma gibt das die ganze Gesellschaft betrifft.

Ich kenne mich aber zuwenig mit den Details aus und verweise daher auf diesen Wikipedia Artikel:

…Damit einher gehen die typischen sozialen Konsequenzen solcher Prozesse wie drastisch sinkende Bildungschancen und stark erhöhte Kriminalitäts-, Alkolholismus- und Drogenrisiken…

Mit einem Bevölkerungsanteil von 2,5% in Rumänien und 4,7% in Bulgarien hat man es aber ganz klar mit einer Minderheit zu tun.

Was nun die Kriminalität und die Aktivitäten von osteuropäischen Banden in der Schweiz angeht, kann man ja nicht sagen, dass wir bisher kein Problem hatten. Also wird die Erweiterung der Personenfreizügigkeit diesbezüglich keinen grossen Einfluss haben.

Familienausflug auf dem Lande in Bulgarien

Familienausflug auf dem Lande in Bulgarien

Arbeiten

In allen Ländern in denen ich in den letzten 8 Jahren geschäftlich unterwegs war sieht man dasselbe:

Es kommen Menschen aus Ländern in denen die Lebensqualität schlechter ist um Arbeit zu finden!

So war es in Griechenland, wo Menschen aus Albanien und der Ukraine schlechtbezahlte Arbeit machen. So ist es in Frankreich, in Deutschland, in der Schweiz, in Rumänien und in Bulgarien. Überall gibt es Einwanderer die sich anderswo ein besseres Leben versprechen. Bei uns waren es die Italiener, die Spanier, die Portugiesen und heute die Deutschen!

Aus welchem Land stammen die Einwanderer mit den beliebtesten und einträglichsten Jobs in der Schweiz?

Weitermachen!

Natürlich gibt es jetzt noch tausend andere Argumente und Einwände. Hauptgrund für mich sind nicht meine persönlichen Beziehungen zu Rumänen und Bulgaren sondern das festhalten am Bilateralen Weg.

Den Bilateralen Weg will eigentlich auch die SVP gehen. Das sollte auch aus diesem Interview von Nico Luchsinger mit Toni Brunner herauskommen.

Daher werde ich JA für die Erweiterung der Personenfreizügigkeit stimmen!

Weitere Meinungen zu der bevorstehenden Abstimmung vom 8. Februar findet man unter Bilablog.ch

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