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Square revolutioniert den Kreditkartenmarkt.

Schon 2009 habe ich über Square, den Zahlungsdienst von Twitter-Mitbegründer Jack Dorsey berichtet. Mittlerweile ist das Unternehmen in Amerika sehr aktiv und wird demnächst den kleinen Kartenleser sowohl über den Apple Online Store wie auch die Apple Retail Stores vertreiben können. Dies wird dem Produkt eine weitaus höhere Präsenz geben, auch wenn bisher der Kartenleser sogar kostenlos vertrieben wurde.

War ich 2009 noch eher skeptisch, sehe ich heute Square als eine Revolution im Zahlungsmarkt. Square ermöglicht es, aus jedem iPhone oder iPad ein Zahlungsterminal zu machen, das innerhalb von Minuten einsatzbereit ist.

In Amerika genügt das herunterladen der App aus dem App Store und die kurze Registrierung auf der Website und man kann umgehend über die Eingabe der Kreditkartennummer Kreditkartenzahlungen akzeptieren. Sobald man den Kartenleser hat, sinkt das Disagio von 3,5% und 15 cent Transaktionskosten auf einen Wert von 2,75% ohne Fixbetrag!

Im Vergleich, in der Schweiz bezahlt ein Händler mindestens 1’000.- Franken für ein Kreditkartenterminal nach neusten Normen und wird ohne spezielle Volumenverträge für Kreditkarten auch um die 3% auf den Transaktionsbetrag zahlen müssen.

Für den europäischen Markt ist die Lösung von Square nach wie vor nicht, oder nur bedingt geeignet. Einerseits dadurch, dass Square nur in US Dollars funktionert, anderseits weil Square die hohen Anforderungen der EMV/PCI Industrie nicht erfüllt. In Europa werden mittlerweile die meisten Transaktionen über den Chip auf der Kreditkarte abgewickelt, während in den USA das einfache auslesen des Magnetstreifens genügt. Dazu kann Square mit unseren Maestro Debit Karten und den verwendeten PIN Codes nicht umgehen.

Grundsätzlich ist es aber eine Frage der Zeit, bis entsprechende Hardware für das iPhone verfügbar sein wird. So hat zum Beispiel Verifone, einer der grossen Anbieter von Zahlungsterminals schon eine eigene Hardware im Angebot und natürlich auch das Know-How um die strengen europäischen Normen zu integrieren.

Auf lange Sicht wird aber nicht die Hardware über Erfolg und Misserfolg entscheiden sondern die Gesamtlösung. Während traditionelle Anbieter noch Unmengen an Papierkram und Verträgen zum Vertragsabschluss brauchen, bietet Square eine einfach zu nutzende Komplettlösung, die innerhalb von Minuten funktioniert. Heute hat die Zahlungsindustrie noch den Schutz durch die hohen Sicherheitsanforderungen. Wenn sich NFC in den nächsten 2 Jahren in Smartphones durchsetzt, wird die Zahlungsindustrie sehr schnell weltweit wieder auf einen Standard einigen.

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