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Tesla Roadster fahren

Nachdem ich ja letzte Woche meine Analyse über den innovativen Ansatz von Tesla Motors geschrieben habe, ging es diesen Samstag darum einen Tesla Probezufahren.
Immerhin handelt es sich um eine komplett neue Art zu fahren und meine Erfahrung mit Elektrogetriebenen Fahrzeugen beschränkt sich auf die Hybridtechnologie von Toyota und Honda. Ein reines Elektrofahrzeug konnte ich abgesehen vom Segway aber noch nie. Grund genug hier meine Erfahrungen zu teilen.

Tesla Roadster

Die Tesla Filiale an der Pelikanstrasse mitten in Zürich hat fünf Fahrzeuge ausgestellt, wobei man einige davon auch gleich mitnehmen kann. Andere scheinen mit einer Lieferfrist von 2 Monaten verfügbar zu sein. Sollte also noch klappen für eine herbstliche Ausfahrt wenn man umgehend bestellt. :-)


Tesla Innenraum und SteckdoseDer Einstieg in den Tesla gestaltet sich für uns 190cm grossen Menschen schon recht spannend, schliesslich sitzt man sehr tief unten auf der Strasse. Das Fahrzeug hat ein Zündschloss, aber keine Gangschaltung im eigentlichen Sinne. Nur die Taster P, N, R und D erinnern an die Terminilogie eines normalen Autos. Zum losfahren wählt man D, und schon bewegt sich das Fahrzeug lautlos und majestätisch vorwärts. Man fühlt sich leicht in die kunterbunte Fahrzeugwelt aus The Fifth Element versetzt.

Das Fahrzeug verfügt über keine Servolenkung, kaum hat man aber die Parkierposition verlassen erfreut man sich dadurch wieder einmal einer recht direkten Steuerung. Im Stadtverkehr ist der Tesla dank der Rückgewinnung von Energie im Verbrauchsarmen Modus. Dies dadurch, dass die Stop Phasen, bzw. beim Abbremsen, Verlangsamen Energie in die Batterien zurückgespiesen wird.

Der Tesla hat 3 Fahreinstellungen, Reichweite, Neutral und Performance. Den Unterschied kann man sehr gut spüren, im Performance Modus folgt der Wagen sehr schön dem Gaspedal. Eine eindrückliche Beschleunigung ohne Ende, die man nur Ansatzweise und auf einem Parkplatz ausserhalb der Stadt zu testen getraut.

Ansonsten wird man mit jedem Rotlicht ein wenig mutiger, die Orange Phase in einer Art Zeitfenster zu verlängern und den Wagen über die Kreuzung zu jagen. Ein Vorteil des Elektroantriebs, der Wagen hat in allen Geschwindigkeiten immer sofort die volle Leistung zur Verfügung. Keine Schaltlöcher, keine Turbolöcher, die Leistung steht einfach immer zur Verfügung.

Dafür gibt es kein Gleiten wie bei grosshubraumigen Motoren, das Gaspedal muss immer der Leistung die man benötigt entsprechend gedrückt werden. Gebremst bzw. verlangsamt wird sofort, wenn man vom Gaspedal geht. Dies sicher ein Unterschied zur herkömmlichen fossilen Fortbewegungs-Technologie, das vorallem bei Autobahnfahrten auffällt. Viel schöner fällt aber auf, wie man auch bei 120km/h auf das Gaspedal treten kann und man sofort beschleunigt.

Die Fahrerfahrung mit einem Tesla ist einmalig. Die geräuschlose Fortbewegung wird durch die hervorragende, wenn auch simple Verarbeitung des Innenraums unterstützt. Es gibt kein Knirschen, keine Vibrationen, man hört nur den Fahrtwind und das surren der Elektromotoren.

Ich würde sofort auf Elektroantrieb mit einem Tesla umstellen. Gerade für meine Bedürfnisse, einmal am Tag auf die Arbeit und zurück würden mit dem Tesla ohne Probleme zu erfüllen sein. Die Reichweite ist ausreichend, und über Nacht könnte man locker die Batterien wieder aufladen. Der Preis des Tesla, ab 120’000.- CHF ist da wie bei Bloggingtom wohl mehr das Problem. Hier wäre natürlich ein Sponsor wie zum Beispiel ewb von Vorteil.

Für diejenigen die auf den 4 Türer Model S warten, gibt es die Möglichkeit heute ein Leasing für den Roadster abzuschliessen und dann in ca. 2 Jahren auf das Model S zu wechseln.