Standortsbezogene Dienstleistungen haben nach wie vor nicht die breite Masse eingeholt. Zwar gibt der eine oder andere mittlerweile bei Facebook seinen Standort ein, Foursquare bleibt aber eine Spielerei und bei Google hat man immer noch dieselben Baustellen wie vor einem Jahr.
Grund für die Verzögerung einer massentauglichen Implementation ist grösstenteils nach wie vor der hohe Stromverbrauch bei dauerhaft aktivierter Positionsabfrage, sowohl auf iOS wie auch auf Android werden daher automatische Positionsbestimmungen meistens nicht dauerhaft aktiviert. Durch das bewusste einchecken, verpassen wir aber genau die Momente, in denen ein Bekannter 40 Meter von uns entfernt sein kann, wir es aber nicht mitkriegen.
Gehen wir zurück in das Jahr 2001, damals hatte Swisscom eine Pilotbetrieb mit Friendzone gestartet. Dieser Location based Service hat mit handelsüblichen Mobiltelefonen, wie dem Nokia 3210 Freunde vernetzen wollte. Aufgrund einer Freigabe und der Standortbestimmung mittels Funkzellenortung wurde man auf Freunde in der Nähe hingewiesen. Dies ganz ohne GPS Modul oder zusätzlichen Energieverbrauch. Hier ein Werbespot von Swisscom zum neuen Service (scheinbar vom selben Sprecher wie in dieser Eigenproduktion):
Auch elf Jahre später wäre diese Technologie grosse Chance für Mobilfunkanbieter, die sich seit Einführung des iPhones in einer Quasilähmung befinden. Das Innovativste, das Schweizer Telcos in den letzten Jahren im Bereich Mobile Apps zu bieten haben sind wohl Festivalguides und Apps zur Kostenkontrolle.
Das Potential, das eine Swisscom mit den eigenen Nutzern zum Aufbau eines standortbasierenden Netzwerkes hätte, die Power sowohl Handel und KMU’s in einer solchen App zu integrieren und das Wissen, jederzeit den Standort des Benutzers zu kennen ist weit mehr, als Facebook, Foursquare oder Google im Moment haben.
Im Gegensatz zu globalen Netzwerken benötigt der Mobilfunkbetreiber keinen Usereingriff um zu wissen wann dieser z.B. am Flughafen gelandet ist und wieder im Netz erscheint. Verbunden mit einer temporären oder fixen Standortfreigabe und einer entsprechenden App, könnte der Mobilfunkanbieter jederzeit aktiv Push-Meldungen versenden.
Zum Beispiel um den Kunden auf Freunde oder Angebote rund um seinen Standort aufmerksam zu machen. Sogar Location based reminders wären möglich, ohne am Mittag mit leerem Akku dazustehen.Ich denke die Mobilfunkbetreiber haben zum heutigen Zeitpunkt noch zwei Jahre Zeit hier was zu bewegen oder zumindest Schnittstellen anzubieten über die Location Based Apps serverseitig über Bewegungen der Nutzer auf dem laufenden gehalten werden. Danach wird die Technologie schon weiter sein und GPS-Positionsabfragen einen kleineren Einfluss mehr auf die Akkuleistung haben. Es kann also gut sein, dass es sich gar nicht mehr lohnt in diese Richtung zu entwickeln.
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