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Wie die Banken von Mastercard abhängig wurden

In einem interessanten Artikel auf Newsnetz/Tagesanzeiger.ch wird aufgezeigt wie Mastercard auf die Maestro-Kartentransaktionen in der Schweiz die Gebühren erhöhen will. Dies durch eine Entwicklungsgebühr von 0.015% die einer 2008 eingeführten Volumengebühr entspricht. Da Mastercard als Lizenzgeber der Banken in der Schweiz eine Monopolstellung hat, werden die nun laufenden Gespräche mit Visa, die mit VPay ein Konkurrenzangebot hat nicht viel bewirken.

Was im Artikel nicht zu sehen ist, die Schweizer Banken haben bis 2002 mit dem ec-direct System noch ein eigenes, auf nationale Zahlungen beschränktes System verfügt. Im folgenden Bild/PDF sieht man die Entwicklung der Schweizer ec-direct Karte zum vollständigen Maestro/Mastercard Produkt.

Leider finde ich keine weiteren Informationen zum Übergang von ec-direct als nationalem Buchungssystem auf die Maestro Schiene. Evtl. würde man in der Schweizer Mediendatenbank noch Artikel zu diesem Thema finden.

Grundsätzlich wage ich hier jedoch zu behaupten, dass sich die Schweizer Banken unter Führung der heutigen Six Group bedenkenlos vom eigenen, nationalen System in die Abhängigkeit von Mastercard begeben haben. Einerseits war dies eine Vereinfachung der Zahlungssysteme, durch die Abkehr von nationalen Standards, anderseits die Kommerzialisierung dieser Basisfunktionen im Zahlungsverkehr. Dass dies nicht notwendig gewesen wäre zeigt die Tatsache, dass Postfinance auch heute noch ein unabhängiges System für die Debitzahlungen verwendet.

Für die Banken wäre es vielleicht angebracht statt mit Visa das Gespräch mit Postfinance zu suchen und vielleicht wieder ein komplett nationales Schema für alle Debitkarten zu definieren.

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