Schon seit einiger Zeit habe ich die Twitter Aktivitäten von Philips rund um die Lumiblade Produkte verfolgt. Die Lumiblades von Philips sind sogenannte OLED (organic light emitting diode) Lichtmodule die basierend auf organischen, halbleitenden Materialen sind, die mit Strom zum Leuchten gebracht werden. Eine detaillierte Beschreibung dieser neuen Technologie findet man auf Wikipedia.
OLEDs werden heute schon in der Herstellung von Displays verwendet. So ist zum Beispiel das Display des aktuellen Samsung Top-Smartphone, dem S3 in OLED Technologie ausgeführt.
In der Beleuchtung wird das Thema nun immer aktueller, gerade die Möglichkeit mit den äusserst dünnen Flächenleuchten komplett neu designte Leuchtkörper zu gestalten spricht für die neue Technologie. Einen ersten Einblick in die Möglichkeiten von OLED zeigt zum Beispiel Audi, mit der Anwendung als interaktive, animierte Tagfahrlichter an einem Auto.
Philips bietet mit der Lumiblade Technologie verschiedene Module an, die vorallem Designer und Architekten in ihre Objekte integrieren können. Dieses sogenannte Lumiblade Experience Kit hat mir Philips nun zur Ansicht zur Verfügung gestellt. Für mich war interessant, mit eigenen Augen zu sehen, welche Leuchtkraft diese Module haben, und wie das Licht wirkt. Hier habe ich mit LEDs schon meine Erfahrungen gemacht.
Im Video kommt es leider nicht so zur Geltung, aber das Licht der OLED Module ist sehr angenehm. Kein Vergleich mit den ersten LED Lampen, deren Licht sehr unangenehm war. Im Gegensatz zur LED leuchtet die ganze Fläche, wodurch das Modul selbst zu einem Objekt wird. Die Gesamtdicke eines Moduls entspricht nur ca. 1-2mm.
Für den Moment sehe ich die Leuchtstärke noch als Problem an. Wie man im Video sieht, kann ich zwar aus ca. 25 Zentimeter Entfernung die Verpackung beleuchten, eine grössere Distanz liegt aber nicht drin. Daher wäre es schwierig, ein einziges solches Modul zum Beispiel als Leseleuchte zu verwenden.
Dies ist mitunter auch der Grund, warum man die Module vorallem im Bereich Kunst- und Lichtinstallationen stark fördert. Einerseits können dort die Kosten von über 100.- Euro pro Modul je nach Projekt verkraftet werden, anderseits wird sicher Philips auch den einen oder anderen Showcase unterstützen.
Einen interessanten und ausführlichen Testbericht über die Lumiblade Lichtmodule und deren Einsatzmöglichkeiten findet man im Blog Fastvoice.net von Wolfgang Messer.
Das erste kommerzielle Produkt im Lumiblade Shop ist ein interaktiver OLED Spiegel. Die Module leuchten je nach Kontur des Objekts vor dem Spiegel. Verbaut sind 64 OLED Module und zum Preis von gerade mal 2’900.- Euro wechselt der Spiegel den Besitzer.
Ich denke das Thema OLED als Beleuchtung wird uns in den nächsten Jahren vermehrt in der Architektur, im Strassenverkehr und als teure Lichtobjekte und Designerlampen begegnen.
Als Ersatz der aktuellen Technologien im Bereich der ehemaligen Glühlampen wird es aber noch eine Weile dauern. Dort ist jetzt langsam aber sicher der Schwenk zur LED Technologie im Massenmarkt anstehend. Ich schreibe ja hier auch unter dem Licht von zwei sehr guten LED Lampen, die zum Glück mittlerweile auch wohnzimmertaugliches Licht produzieren.
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