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Einfach mit Ricardo.ch verkaufen

Nachdem ich nun im Endeffekt einiges mehr als die vorgesehenen hundert Dinge entsorgt habe, will ich noch über meine Erfahrungen mit der Schweizer Auktionsplattform Ricardo.ch etwas schreiben. In verschiedenen Gesprächen habe ich gehört, dass viele Leute einfach den Aufwand scheuen Dinge die rumstehen über diese Plattform zu veräussern. Mir ging es genauso, und dank dem Anstoss von Marco Dick habe ich es wieder einmal versucht. Dabei waren auch seine Tipps äusserst wertvoll.

Ich habe auf Ricardo.ch seit März 2000 einen Account, in dieser Zeit aber nur ca. 20 Auktionen erstellt. Immer wieder war mir der Aufwand zu hoch, habe ich die Pakete vergessen abzuschicken und Ricardo.ch hat in den zwölf Jahren gefühlte 35 mal meinen Account gesperrt, da ich die Rechnung nicht bezahlt hatte. Dabei gibt es ja nur eine Rechnung, wenn man überhaupt was verkauft. Aber von vorne.

Artikel einstellen

Das Einstellen eines Artikels bei Ricardo.ch ist sehr einfach möglich. Entweder man nutzt die Weboberfläche oder die iOS App, die auf iPhone und iPad läuft. Ein wichtiger Punkt ist heute, dass man mit dem iPhone auch gleich qualitativ hochwertige Bilder der Waren erstellen kann. Vom Workflow her, habe ich aber immer auf der Website von Ricardo die Angebote eingestellt. Ich habe den Prozess in einem Screencast festgehalten und hier noch einige Tipps zu den einzelnen Punkten festgehaten.

  • Titel

    Kurzer, prägnanter Titel, der das Objekt und den Zustand beschreibt.

  • Produktbeschreibung

    Zuerst eine Beschreibung in der ich den Zustand des Produktes, den Grund für den Verkauf und allfällige weitere Informationen festhalte. Danach habe ich meistens eine Überschrift Herstellerbeschreibung gemacht und dort die Herstellerinformationen kopiert. Diese habe ich von den Produktseiten der entsprechenden Hersteller entnommen. Wichtig dabei, zu prüfen, dass der Lieferumfang entsprechend dieser Beschreibung ist. Wenn nicht, entweder die Stellen löschen oder in der Einleitung darauf hinweisen.

  • Produktbilder

    Auch hier habe ich zumeist drei Bilder hochgeladen. Dabei wenn vorhanden ein Produktbild vom Hersteller als erstes Bild, und dann zwei Produktbilder die ich mit dem iPhone gemacht haben und die den Zustand oder den Lieferumfang des Produkts zeigen.

  • Startpreis

    Als Startpreis habe ich jeweils einen Wert genommen, der genug tief ist damit es überhaupt Gebote gibt, anderseits auch so hoch ist, dass ich mit einem Verkauf zu diesem Preis einigermassen zufrieden bin. Es bringt nichts, einen hohen Mindestpreis zu haben und dann das Produkt nicht verkaufen zu können. Schaut man sich ein wenig um auf Ricardo.ch scheint dies ein verbreiteter Fehler zu sein, so dass viele Auktionen ohne Erfolg enden.

  • Sofort-Kaufen-Preis

    Den Sofort-Kaufen-Preis habe ich jeweils auf den Wert eingestellt, mit dem ich mich äusserst zufrieden von einem Produkt wieder trennen kann. So wurden auch einige Auktionen vorzeitig beendet weil jemand die Sofort-Kaufen-Option angenommen hat. Auch hier, es muss realistisch sein, dennoch war ich erfreut, den TUMI Koffer für 290.- Franken aus dem Keller zu räumen.

  • Zahlungsbedingungen

    Nachdem ich die ersten Auktionen auf Vorauskasse gemacht habe, habe ich sehr schnell auf Rechnung bei Erhalt umgestellt. Vorauskasse ist doof, da man ja erst liefern kann wenn der Käufer bezahlt hat. Dadurch hat man keine Handlungsfreiheit mehr und kann den Versand nicht sofort erledigen. Bei Zahlung nach Erhalt haben die meisten Käufer jeweils sogar schon vor Erhalt den Betrag auf mein Konto überwiesen. In allen Fällen hat es gereicht einfach die IBAN durchzugeben.

  • Lieferung

    Der Einfachheit halber, habe ich alle Auktionen eingeschrieben versendet. Dadurch gibt es keine Diskussionen ob und wann die Ware angekommen ist. Eventuell war dies ein wenig übertrieben und ich hätte wohl einfach alles mit Paket A oder B Post versenden können. Da ich nicht unbedingt viel zu Hause bin, habe ich darauf verzichtet Artikel zur Abholung anzupreisen oder bin nur auf Rückfrage darauf eingegangen. Eventuell wäre damit das eine oder andere noch besser verkauft worden.

  • Dauer der Auktion

    Hier habe ich nicht viel ausgetestet, ich habe aber festgestellt, dass meistens die ersten Bieter relativ schnell was bieten und es dann eher ruhig bleibt. Das Gefühl, dass eventuell am Schluss noch Beobachter in das Geschehen eingreifen könnten hat sich eigentlich kaum bestätigt. Eher war man erstaunt, wenn eine Auktion durch einen Sofort-Kauf schneller als gedacht vorbei war. Natürlich macht es Sinn, das Ende einer Versteigerung auf eine vernünftige Tageszeit zu planen. Bei mehreren Auktionen sollte man sich überlegen die Enddaten ein wenig zu streuen, damit man nicht an einem Tag x Pakete zur Post bringen muss.

Damit ich mit den ganzen Auktionen nicht die Übersicht verliere habe ich jeweils nach Abschluss sofort in meinem Billomat Account eine Rechnung geschrieben und diese an den Käufer gesendet mit einer kurzen Info, wann ich den Artikel versenden werde. Damit habe ich dann auch die Kontrolle gehabt wenn Zahlungen eingetroffen sind. Eine Alternative zu Billomat ist das kostenlose Schweizer Pendant Smallinvoice, das ich schon lange mal austesten sollte.

Alles in allem habe ich alle Artikel auf Ricardo.ch verkaufen können. Beim iRobot Roomba hat sich der Käufer beschwert, dass der Akku nicht mehr funktioniert und wollte auch die entsprechenden Informationen zum Reset nicht anwenden, daher habe ich den Staubsauger zurückgenommen. Leider ist er bis heute nicht bei mir eingetroffen, weshalb ich beim nächsten Mal eher eine Preisminderung anbieten würde um die Sache einfach zu halten.

Insgesamt standen bei mir im Keller über 1’500.- Franken herum, die ich wohl nie mehr gebraucht hätte. Einiges davon seit über 2 Jahren, das heisst, bevor man etwas in den Keller stellt, immer gleich überlegen ob man es nicht direkt verkaufen will. Der Preis wird nämlich im Keller nicht besser.

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